Erdbeben - ausfuehrlicher


'We may be witnessing one of the darkest days in New Zealands history'


'I can't remember ever having experienced something like this before'


'It's just terrible'


(verschiedene Nachrichtensprecher aus Fernsehen und Radio Hauraki)


virginialeightonjackson19.wordpress.com




Das Wetter ist passend zu dem Desaster in Christchurch: es regnet, eins der ersten Male, dass ich es hier in Kaiteriteri erlebe. Sonst scheint hier immer die Sonne.
Gestern um 12:51 Uhr Ortszeit sind drei weitere Erdbeben in Christchurch, einer der groessten Staedte NZs passiert, schlimmer noch als das erste letztes Jahr. Die Nachbeben halten an und es gibt schon 65 bestaetigte Tote, es werden viele Dutzend mehr unter den Truemmern vermutet.


Die Regierung hat Notfallstufe 3 ausgerufen, das heisst, sie kann alles unternehmen was sie fuer noetig haelt.


Im Fernsehen laufen ununterbrochen Bilder aus dem zerstoerten Gebiet, abwechselnd von eingestuerzten Haeusern und blutueberstroemten, weinenden Menschen. Nach 10 Minuten konnte ich es mir nicht mehr anschauen und musste mit Traenen in den Augen wegschalten.






Am Anfang habe ich es nur fuer ein weiteres Nachbeben von nicht sonderlicher Groesse gehalten und habe den Nachrichtensprechern im Radio nicht weiter zugehoert. Dann haeuften sich die Nachrichten und Dexter, der Rezeptionist kam in die Kueche und erzaehlte vom Telefongespraech mit seiner Schwester, die an der Christchurch Uni arbeitet und sich gerade noch aus einem einstuerzenden Gebaeude retten konnte.


Ich hatte die ganze Zeit ein ungutes Gefuehl im Magen, bis mir irgendwann einfiel: Rieke und Merle sind in Christchurch! SCHEISSE....!


Ich habe Rieke dann sofort angerufen, die gerade mit ihrem Rucksack auf der Strasse stand und nicht richtig wusste wohin ausser so weit wie moeglich weg. Ihr und Merle gingen es zum Glueck gut aber wenn ich die Bilder sehe dann denke ich dass sie verdammt viel Glueck hatten!


Rieke war gerade im Hostel, als es passiert ist. Merle lief gerade in der Fussgaengerzone rum, wo das Zentrum des Erdbebens vermutet wurde. Sie hat wohl die Haeuser einstuerzen sehen und Kranke, Verletzte und Tote auf der Strasse liegen sehen.


Als ich das gehoert habe, lief es mir nur noch kalt ueber den Ruecken. Das hier ist kein witziges kleines Erdbeben mehr. Das hier ist eine Katastrophe.


Ich war so durch den Wind! Selbst nachdem ich wusste, dass es ihnen gut geht war ich so 'ohgottohgottohgott'- es ging mir so nahe, weil dort Menschen sind, die mir sehr sehr viel bedeuten und ich mich im selben Land befinde. Auch wenn ich hier nichts davon gespuert habe haette es mich genausogut treffen koennen, ICH haette diejenige sein koennen, die da war.


Da Neuseeland auch so klein ist, hat jeder irgendjemanden, der davon betroffen ist. Der Rezeptionist hat wie gesagt seine Schwester dort. Der Sohn des Hotelbesitzers Dietmar lebt auch dort und ist nicht zu erreichen gewesen weil die Telefonnetze hoffnungslos ueberlastet waren. Alex hat Verwandte dort...und wer weiss wer noch. Die Nation ist im Ausnahmezustand.






Jetzt sind die beiden in Greymouth, auf der anderen Seite der Suedinsel. Sie sind irgendwie noch in derselben Nach dorthin gekommen, wie, weiss ich auch nicht. Wir werden uns naechste Woche treffen, wenn ich mit den beiden Franzosen, die zufaellig auch in die Richtung fahren, runterfahre. Dann sehen wir uns endlich wieder und ich denke mal, wir haben uns einiges zu erzaehlen.






Kommentare

Anonym hat gesagt…
gut dass es euch nichts passiert ist!!!!!
ihr müsst doch bald wiederkomm.. ich zähl schon die tage und freu mich jedesmal, wenn ich den 07.07. im kalender seh und das dicke "anne!! =))))", das ich mir dareingeschrieben hab...
hab schon gewartet, dass wir mal wieder was von dir hörn..
vermiss dich und freu mich schon riiiiiiesig auf juli!!! =***
moni