Verden, meine neue Heimat




Ja, hier wohne ich jetzt! 30 Autominuten von Bremen und 1,5 Stunden von Lüneburg und Celle entfernt in der Reiterstadt Verden. Mich haben aber nicht die Pferde hierhergezogen, sondern das Referendariat und die Tatsache, dass ich ja eh schon seit über zwei Jahren aus Berlin wegwollte (push- und pull-Faktoren!). Hier bin ich also, in einer kleinen Dachgeschosswohnung eines alten Fachwerkhauses, in direkter Laufnähe zu Fluss, Seminar, Schule und Innenstadt, allein wohnend (ein first!) und Lehrerseind (noch ein first!).


Bevor ich ins Detail gehe, noch ein Wort zu Silvester. Die erste Hälfte dieses Videos beschreibt das Gefühl dieses Neujahrs recht gut:



Wir haben uns nämlich in Basel getroffen und dort in der mega schicken Hochhauswohnung von Kumpels hausen und feiern dürfen. Komplett rundherum verglast mit Hammerblick über Stadt und Berge in der Ferne! Obwohl ich kein großer Schweiz-Fan bin war ich hier wirklich beeindruckt.


In Echt war es noch viel Beeindruckender. In der Wohnung haben wir dann auch Mitternacht gefeiert, ein stilvoller Beginn des Jahres!


Mitte Januar bin ich dann hier nach Verden umgezogen. Ich finde Verden einfach super schnuckelig und genau richtig groß für mich. Schaut selbst:















Das letzte Foto zeigt die Verdener Dünen, eine Sandlandschaft, die aus der letzten Eiszeit übriggeblieben ist. Apropos Eis, man muss natürlich dazusagen, dass ich wunderschönstes Winterwetter für die Fotos erwischt hatte. Jetzt gerade ist es kalt und grauselig und ich wünschte, der Frühling wäre jetzt schon da.
Mein Lieblingsteil der Stadt ist die Aller, die wirklich nur 1 Minute die Straße runter fließt, und ihr angrenzender Allerspazierweg. Es ist so schön da, und sobald ich dort entlanggehe und Vöglein zwitschern höre fühle ich mich direkt tiefenentspannt.

Schade ist nur, dass viele Mitreferendare aus Bremen pendeln. So gibt es kein richtiges wir-sind-alle-neu-hier Gruppengefühl, sondern ich fühle mich recht allein hier während die anderen in ihren sozialen Umfeldern geblieben sind und dorthin nach den Seminaren zurückkehren können. Aber ich habe jetzt auch immerhin Internet hier in der Wohnung, und theoretisch ja auch viel zu tun mit der Unterrichts- und Seminarvorbereitung, und sowieso kann man ja nicht erwarten dass man sofort in eine neue Stadt integriert ist. Doof fühlt es sich trotzdem manchmal an.
Die Meiste Zeit ist es aber ok, und ich fühle mich ganz wohl mit der neuen Situation. 

Heute hatte ich auch meine erste Unterrichtsstunde in meiner eigenen Klasse (AH!). Also nicht als Klassenlehrerin, aber dort bin ich jetzt reguläre Lehrerin. Ich kann dort schalten und walten, wie ich will, und niemand guckt mir auf die Finger. Einerseits scary, andererseits auch ganz witzig. Ich kann alles machen was ich will, muhahah! (Natürlich in Übereinstimmung mit Kern- und Schulcurricula und didaktischen Prinzipien, aber generell...!).

Ich gehe zum Verdener Sportverein in die Zumbakurse, fahre mit meinem neuen Auto einkaufen und gucke Gilmore Girls und Dannys gradual report. Ich laufe verschiedenen Lehrern hinterher, versuche, mir 1000 neue Namen und Gesichter zu merken sowie tausend neue Informationen und wichtige Dinge, die ich nicht vergessen darf. 

Generell war der Start aber längst nicht so furcheinflößend, wie er hätte sein können. Bis jetzt halte ich alles für sehr machbar und fühle mich auch ganz gut gewappnet. Das sage ich jetzt, bevor ich meinen ersten Unterrichtsbesuch hatte und eventuell vernichtender Kritik meines Seminarleiters ausgesetzt bin. Aber insgesamt bin ich froher Dinge und bin denke ich mit einem Gymnasium sehr gut weggekommen - das, was die Lehrer hier als schwierig bezeichnen, ist für mich ein Spaziergang am Strand. Da habe ich ganz, ganz andere Sachen gesehen in den letzten Jahren. Aber um ein wirkliches Zwischenfazit zu ziehen ist es natürlich zu früh.

Das wars soweit zu mir!
Ganz liebe Grüße aus dem niedersächsischen Flachland!








Update January 2018: I´ve been here one year and made a video out of a few selected photos from my time here:




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