Kroatien - warum war ich da nicht viel früher schon mal?
Stell dir vor du kriechst aus dem Bettlein, öffnest die Tür, trittst auf die Terrasse hinaus und siehst diesen Blick vor dir:
Die Sonne geht gerade auf, es ist noch frisch aber nicht kalt, du kochst dir einen Tee und legst dich auf die Liege um verschlafen aufs Meer zu starren.
Du denkst dir OMG diese krasse Unterkunft kostet mich gerade 15€ pro Nacht! Dann frühstückst du mit deinen Freunden und legst dich noch mehr in die Sonne. Wenn es richtig warm ist (fühlst du auch die Sonne auf deiner Haut? Ich finde sie riecht dann irgendwann so verbrannt, zusammen mit Sonnencreme das mega Sommergefühl!) ziehst du deine Badesachen an und gehst die Treppe hinunter zum apartmenteigenen Wasserzugang. Langsam, ganz langsam, lässt du dich ins klare Wasser hinab
und wenn sich dein Körper an das - zugegeben noch recht kühle - Wasser gewöhnt hat planschst du fröhlich darin herum wie eine Seerobbe.
Alltag, Arbeit und Stress sind vergessen, du bist komplett entspannt!
Nachdem ich die ersten drei Monate meines Lehrerdaseins überlebt hatte, war ich dann auch gut ferienreif und unmotiviert, auch nur einen weiteren Zeh für die Unterrichtsplanung zu rühren. Da kamen die zwei Wochen Osterferien gerade richtig, um Freunde einzupacken und in die Sonne zu fliegen!
Das hat begrenzt geklappt, denn teilweise war das Wetter auch so:
Trotz kurzfristig geringerer Temperaturen als erhofft hatte ich eine sehr, sehr schöne Zeit!
In einer Woche sind wir mit dem Mietauto zu drei verschiedenen Unterkünften gefahren: erst Dubrovnik, dann Makarsk und dann Zadar (und Plitvicer Seen). Zu viert, jedes Mal mit Airbnb eine Wohnung gebucht, da halten sich die Kosten in Grenzen.
Aber von Anfang an!
Nachdem wir von Berlin aus nach Zadar geflogen und von Zadar nach Dubrovnik gefahren sind haben wir drei Nächte in oben beschriebenem Apartment gehaust. Dubrovnik selbst hat eine tolle Altstadt (touristisch, aber naja!). Wir hatten dank unserer kulinarisch orientierten Köchin tolle Abendessen bei Sonnenuntergang auf der Terrasse und waren Kanu fahren.
Danach hat das Wetter uns und wir Dubrovnik verlassen. Bei strömendem Regen ging es am Ostersonntag weiter nach Podgorica in unsere nächste Unterkunft .
Da Ostersonntag und somit alles geschlossen war, sind alle beinah verhungert. Erst am späten Nachmittag konnten wir in der nächstgrößeren Stadt sämtliche Mitglieder der illustren Reisegesellschaft gerade noch so retten.
Alle waren total begeistert von der schönen Landschaft. Wir befanden uns mitten in den Dalmatinischen Bergen inklusive steil zum Meer abfallenden Bergen und winzigen Bergstraßen á la ein bisschen zu weit nach rechts lenken = garantierter Tod O.o.
Nach einem ausgiebigen Weinabend am Feuer (es war aber auch kalt! Ich musste mit Pulli schlafen um die kroatischen "Bettdecken" - aus 1 Laken bestehend - auszugleichen)
sind wir dann in den Nationalpark Biokovo um dort umherzufahren und zu wandern.
Sehr sehr schön!
Was ich besonders cool fand war die Tatsache, dass ich mein Serbisch auspacken konnte, um mit den Einheimischen zu kommunizieren. Meine Sprech- und Lesekompetenz sind ganz gut, und Serbisch und Kroatisch sind sehr sehr ähnlich (für mich: kein Unterschied). Leider ist mein Hörverstehen gleich null, weswegen sich Gespräche immer recht einseitig gestalteten: Ich so diesdaskroatischblabla und der andere asöjdfh aäosiehr asfhasä und ich so ähähähkeineahnung?
Was problematisch an der bosnischen Grenze wurde (merke: um nach Dubrovnik zu kommen muss man 5km bosnisches Staatsgebiet durchqueren):
Ich (Fahrer): Dobar dan!
Grenzbeamte: achamalachamala
Ich (unsicher grinsend): fahre linkslich weiter
Grenzbeamten: brüllen uns hinterher und laufen dem Auto hinterher
Ich (klein wie Hut): ARGH!
Stellte sich heraus wir hätten einfach geradeaus fahren sollen. Doof wenn man so tut, als wäre man Kroate und dann nicht mal die Ortsbeschreibungen versteht. Naja! Wenn man nicht gerade mit bosnischen Grenzmenschen zu tun hat, ist das meist auch nicht so schlimm.
Dafür schleppte ich mit gleicher Begeisterung die ganzen serbisch/kroatischen Spezialitäten an, um sie meinen Freunden zum Probieren vorzuführen. Café turska, Eurokrem, Stapici, Porridge, Néscafé, you name it.
Zur nächsten Station!
Die letzten zwei Tage verbrachten wir in Zadar, von wo aus wir auch wieder zurückflogen. Das ist ein ganz nettes Städchen am Meer mit einer Meeresorgel.
Da war es dann schon so kalt, dass wir die Klimaanlage in unserem Apartment auf 24 Grad stellten und diese in dicke Decken eingemummelt als Heizung missbrauchten. Aber der Knaller kam dann am nächsten Tag, als wir in die Berge zu den Plitvicer Seen fuhren. Es hatte am Tag vorher geschneit und sah aus wie Winterurlaub im Harz (Bild siehe oben). Die Seen selbst waren dann nicht ganz so weiß und soooooo schön! Vorteil von Nebensaison: es war leer. Im Sommer ist es anscheinend knallevoll hier:
Schön! Mnogo lepa!
Ich muss auch noch kurz von den Autobahnen schwärmen: Durch die Maut sind die Autobahnen LEER. Es fährt da KEIN SCHWEIN. Da kann sogar ich als Autofahrer, der am liebsten alle Straßen für sich allein hat, Spaß haben. (Merke, ist im Sommer sicher auch anders. Aber jetzt in den Osterferien: Top).
So das wars schon wieder meine kleinen Pupsis! Ich hoffe, euch hat das kommentierte Fotoalbum gefallen und ich verabschiede mich hiermit ins lange Wochenende voller Freude (und mit ein bisschen Schulvorbereitung).
Das Unterrichten macht mir weiterhin meistens Spaß, aber natürlich lerne ich auch viel dazu und bin teilweise unmotiviert, je nach Aufgabe. Aber ich mag, dass ich sehr selbstbestimmt aussuchen kann was ich jetzt gerade arbeiten möchte und auch wann. Das kommt meinem Biorhythmus entgegen, der morgens und abends produktiv ist, aber zwischendurch einem Faultier gleicht.
Bis zum nächsten Mal und machts gut!
Do videnja
poljubac
vrabac
Anne
PS: Wie ihr sicher bemerkt habt, sind die besonders schönen Fotos mitnichten aus meiner futzligen Handykamera entstanden. Sie entstammen den kreativen Händen von Benni, dem Betreiber von dieser Webseite. Er hat auch das Silvestervideo geschnitten!
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