Moin aus dem Norden - Ostern in St. Peter Ording und Lübeck

 


Hallo aus dem Zug! Wir sind gerade im ICE von Hamburg nach Stuttgart und ich dachte, ich nutze die Zeit, um von unserem schönen Urlaub zu erzählen, von dem wir gerade kommen. Meine Finger tun weh von der Acrylnagelmaniküre, die ich mir in Lübeck machen lassen habe und die Maus springt die ganze Zeit irgendwo hin beim Tippen weil ich den Laptop nicht gewöhnt bin aber sonst ist es hier sehr bequem im ICE. Falls also irgendwo im Text Wörter fehlen findet ihr sie an anderer Stelle eventuell wieder. 

Diese Osterferien sind wir mal nicht wie sonst auch einfach zu Mama und Papa nach Hause gefahren sondern hatten die Idee, den Familienbesuch mit einem Urlaub verbinden - und so war der Plan entstanden, sich gemeinsam ein Ferienhaus in einer schönen Gegend zu mieten. Da Rieke immer schon von St. Peter geschwärmt hatte und ich da noch nie war hatte ich dieses Urlaubsziel vorgeschlagen gehabt. Da Merle vor ein paar Monaten nach Lübeck gezogen war und ein Besuch dort bisher noch nicht geklappt hatte wollten wir es nochmal probieren, sie in ihrem neuen Heim heimzusuchen und buchten daher auch für dort noch eine Ferienwohnung für ein paar Nächte. Jan konnte auch von Lübeck aus Homeoffice machen und abends konnte man dann ja immer noch etwas gemeinsam machen. 




Dienstag bis Montag: St. Peter Ording 

Die Zeit vor den Ferien war anstrengend gewesen. Deswegen und vielleicht auch wegen des ungewohnten Klimas an der Nordseeküste war ich ziemlich platt, als wir Dienstagabend am Ferienhaus in Tating ankamen. Die Anreise war gut verlaufen: In Stuttgart in den ICE einsteigen, in Hamburg aussteigen, und davor und danach ein Regionalzug. Insgesamt ist man damit recht lang unterwegs aber es ist sehr entspannt und man kann ja währenddessen lesen, arbeiten, aufstehen, Kaffee trinken, auf Klo gehen...

Den ersten Tag verbrachten wir damit, Fahrräder von verpeilten Klemptnern / Radausleihmenschen auszuleihen und eine erste Radtour nach Sankt Peter zur Spazierbrücke machen. Wir saßen in Strandkörben in der Sonne herum und genossen den riesigen Sandstrand. 





Die restlichen Tage bis Ostern nutzten wir für schlapp in der Gegend herumhängen (die frische Luft dort macht echt müde), blökenden Schafen zuhören, kleinen Lämmchen beim Spielen auf den großen Feuchtwiesen zuschauen, im Robbarium Robben mit großen Knopfaugen besuchen, am Strand in einem Restaurant auf Stelzen essen gehen, im Watt spazieren gehen, GNTM schauen und Drachenland und Tabu spielen. Wir besuchten den Leuchtturm in Westerhever (siehe oben das Titelbild) und schauten großen Vogelschwärmen von Gänsen und sonstigem geflügelten Getier beim Rasten und Fliegen zu, die die Wiesen dort als Pausenstation für ihre Reise aus dem Süden nutzen. 

Wir hatten übrigens ziemlich Glück damit, dass wir die Reise überhaupt antreten konnten. Jan hatte sich nämlich 10 Tage vor Abfahrt noch Corona-positiv getestet und wir hatten dann etwas Angst, dass ich mich auch noch anstecken würde. Das ist aber glücklicherweise nicht passiert - Isolierung im Schlafzimmer sei Dank (oder dass ich es doch schon hatte und nur nicht wusste) - und so konnten wir wie geplant Dienstag dann losfahren. 






Am Schönsten waren echt diese ewig langen Sandstrände. Das ist schon etwas Besonderes. Obwohl es über die Osterfeiertage recht voll war, haben sich die Menschen gut verteilt über die weiten Sand- und Küstenflächen. 

Ostern selbst haben wir dann alle gemeinsam (inzwischen waren auch Jule und Tim da mit Tims Mama) ein langes Osterfrühstück mit Osterzopf, Osterschokolade und Orangensaft gemacht. Mit dem Wetter hatten wir auch echt Glück - Sonne und bis zu 20 Grad. Nur Jan war nicht so glücklich damit, da sein Kitezeug bei dem ausbleibenden Wind nur in der Ecke stand und nicht zum Einsatz kam. 


 

Lübeck - Montag bis Donnerstag

Ostermontag ging es dann mit dem Zug rüber von der Nord- zur Ostsee, von Tating nach Lübeck. Mit viermal Umsteigen (öfter als auf der langen Strecke) ging es von einer Bummelbahn zur Nächsten, was aber insgesamt auch eine nette Angelegenheit war. Besonders die kleine Bahn auf der Halbinsel Eiderstedt war super schön weil sie durch grüne Wiesen und viel nichts führte, was nochmal die Besonderheit der Landschaft dort vor Augen hielt. 

Den Nachmittag verbrachten wir dann nach dem Einchecken ins Airbnb am Timmendorfer Strand mit Burgeressen und Strandspaziergang. 




Dienstag machte ich mich dann allein auf zum Stadterkundungsgang und ließ Jan am Laptop arbeitend in der Wohnung zurück (ohhhh).  Ich spazierte durch die Altstadt, erkundete die berühmten bezaubernden Hinterhöfchen der Stadt, die man wirklich entdecken muss wenn man sich traut, durch die kleinen Gänge in den Häuserzeilen hindurch zu laufen, aß Franzbrötchen und Quesadilla und machte eine "Splash" Busfahrt mit einem Amphibienfahrzeug mit, das uns erst eine halbe Stunde durch die Stadt fuhr und dann durch die Trave schipperte. Ich fuhr mit dem Aufzug auf einen der Kirchtürme hoch und überredete die arbeitende Bevölkerung zum E-Boot fahren um die Altstadt herum, aber nicht, bevor ich die Ostervorräte der Marzipanläden (50% off) reduziert hatte. Ich liebe Marzipan mit Zartbitterschokolade drumherum, mhh. Abends riecht die ganze Stadt irgendwie nach Schokowaffeln, vielleicht liegt das auch an den Marzipanläden...? 









Am letzten Urlaubstag dann shoppte ich mich morgens ein bisschen durch die Stadt (Maniküre ahoi), aß draußen in der Sonne Ramen zum Mittag und setzte mich danach dann in den Zug nach Travemünde, der einen in 20 Minuten direkt an den Strand der Travemündung fährt. Dort spazierte ich ein bisschen am Strand entlang bis hin zum Hochufer, genoss den Sonnenschein, trank Kaffee in demselbigen, verteidigte mein Franzbrötchen des Tages gegen Möwen am Strand und schlenderte dann in der Abendsonne die Trave hinauf in Richtung Hafenbahnhof. Ein sehr schöner Tag! Abends gab es dann noch Spargelrisotto in Merles Wohnung mit Max und Merle und nach einem letzten Mal Schlafen und Fensterputzen in der Airbnb Wohnung - ich konnte es einfach nicht lassen, wie kann jemand seine Fenster so dreckig werden lassen ?!!? - stiegen wir heute früh dann entspannt mit unseren 2848 Kilo Gepäck wieder in den Zug. Davon sind 15 kg meins und der Rest Jans Kitezeug. Mh. 





Jetzt sind wir kurz hinter Frankfurt und in ca. einer Stunde dann auch in Stuttgart. Ich bin gespannt, wie meine Tomaten und Chilies sich entwickelt haben und ob die Zucchini und Kürbis schon gekeimt sind.  Unsere Vermieter gucken da ja netterweise drauf wenn wir weg sind aber bis man mit eigenen Augen sieht wie es den Babies geht ist man da ja immer ein bisschen äh kritisch.

Die letzten Ferientage will ich dann auf jeden Fall im Garten mal nach dem Spinat und den Radieschen sehen (und allem Anderen), ein bisschen korrigieren (nö doch nicht), wir werden noch grillen und Pizzaessen mit Freunden und Jans Volleyballteam mit dem wir dann im Juni auch nach Italien fahren werden. Viel Zeit ist ja auch nicht mehr frei und dann geht es schon weiter mit der Schule. Lust habe ich noch nicht so richtig aber das hat man ja nie. 

Nach den Ferien werde ich dann nicht mehr testen müssen (aha) und zusätzlich in die Betreuung der ukrainischen Schüler mit eingebunden sein. Ich habe zwar schonmal geflüchteten Kindern beim Deutschlernen geholfen aber das ist jetzt auch eine Weile her und so furchtbar qualifiziert fühle ich mich dafür nicht. Naja. 



Insgesamt freue ich mich, dass wir die letzten zehn Tage eine Komplettpackung "Nordish by Nature" mitnehmen konnten und fand den Urlaub insgesamt wirklich sehr schön! Es tut gut, mal wieder was anderes zu sehen, sich in der Sonne herumzuaalen, neue Landschaften zu sehen, es sich gut gehen zu lassen, viel leckeres Essen zu essen und Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. 





PS: Meine Tomaten und frischgesäten Pflanzen sind ziemlich geschossen. Jetzt muss ich Schadensbegrenzung betreiben und sie beim pikieren ganz tief eingraben. Aber wenn ich 15 der 30 Tomaten wegwerfen muss ist das eigentlich auch nicht schlimm weil ich wie immer viel zu viele Pflanzensetzlinge gezogen habe. Naja. Alles lebt noch und gut ist. 🐛

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