Roadtrip Coromandel und Segeln
Und wieder einmal hab ich mir ganz oft uebelegt, was ich hier schreiben kann. Hier also die gesammelten Gedankenfetzen und Erlebnisse von zwei Wochen Kiwiland :)
Das letzte Mal, als ich geschrieben habe waren wir noch in Auckland. Zwei Tage danach sind wir aufgebrochen zur Coromandel Peninsula:
Coromandel Forest Ranges |
Das ist BABY |
Cathedral Cove |
Wir sind insgesamt fuenf Tage dort mehr oder weniger ziellos herumgefahren und haben uns alles angeguckt, was zu sehen war, was ingesamt nicht viel war ausser Kueste, weissen Straenden, Bergen und Strassen. Die Strassen in NZ sind schmal (die ganze Fahrbahn ist meistens so breit wie bei uns eine Spur) und manchmal noch nicht mal betoniert. Daran sieht man, dass die Bevoelkerungsdichte eindeutig weniger ist als bei uns.
Es ist aber auch sehr, sehr angenehm, wenn man mal die Strassen und Wege fuer sich hat. Man faengt an, beim gehen zu huepfen weil es sieht ja keiner und laut Weihnachtslieder vor sich hin zu singen. Man geniesst die ungewohnte Freiheit, machen zu koennen was man will ohne von ahnungslosen Beobachtern als irre abgestempelt zu werden. Ich finde das super.
Rieke, Rebecca und ich - Rebecca ist eine Kanadierin, die wir eine Weile mitgenommen haben weil wir ungefaehr die gleiche Strecke hatten und weil sie cool war und ein Zelt hat was wir nicht haben - sind in den Coromandel Ranges wandern gewesen, haben nachts wild an der Kueste gecampt, haben dem Sonnenuntergang zugeschaut und den schiefen Klaengen von Rebeccas Ukulele gelauscht, haben Stachelrochen gesehen, Fish und Chips gegessen und in den Hot Water Pools an der Westkueste gebadet.
Die Hot Water Pools sind so cool! Eine Stelle am Strand vor Hahei ist landesweit bekannt fuer ihre vulkanischen Ajtivitaeten direkt unter der Oberflaeche. Im Klartext heisst das: eine 10 mal 10 Meter grosse Stelle am Strand wird zweimal am Tag bei Ebbe direkt unter dem obersten Sand mit kochend heissem Wasser versorgt. Die Folge davon: um die hundert Menschen, die sich jeden Tag bei Sonnenuntergang mit Schippe und Schaufel versammeln, um sich kleine Pools zu graben und das kochend heisse Wasser zu geniessen. Ich habs ja nicht geglaubt, bis ich mir selbst den Hintern darin verbrannt hab. Die verlorene Wette hat mich ein Eis gekostet.
Hot Water Beach |
Wieder zurueck in Auckland habe ich einen Zettel am schwarzen Brett unseres Lieblingshostels gesehen, der ungefaehr so hiess: Segelcrew gesucht. Ich also sofort angerufen, alles klar, kein Problem, morgen gehts los.
Rieke hatte eine Verabredung in Whangarei und so trennten sich unsere Wege das erste Mal seit vier Monaten.
So kam ich also zum Segeln. Es war megaschoen :)
Zuerst dachte ich: ANNE das ist hier ein Angeltrip und du warst noch nie angeln und findest das eklig und noch vor ein paar Monaten warst du Vegetarier und das hier sind drei Leute, die du nicht kennst und mit denen lebst du ne Woche auf einer Minisegelyacht BIST DU BESCHEUERT?
Naja, was soll ich sagen. Einen Tag spaeter fand ich mich also dann in einer Welt wieder, die von englischen Segel- und Angelfachausdruecken nur so wimmelte. Zwei der drei Maenner haben geschnarcht. Ich hab 23 Mueckenstiche an meiner linken Hand, 7 davon allein am kleinen Finger.
Und ich hab es keine Sekunde bereut.
Ich hab meinen eigenen Fisch gefangen :)
Ein paar Stunden spaeter lag er dann filetiert und paniert mit Kartoffeln und Porree zusammen auf meinem Teller. Kann mich nicht beklagen.
Aber wie bin ich zu dem Fisch gekommen? Das erzaehle ich euch jetzt:
Alles fing damit an, dass mir Erik eine Angelrute in die Hand drueckte und sagte, mach mal.
Ich hab dann als erstes Mal mich selbst gefangen. Die kleinen Haken steckten in meiner Hand und in meinen Schuhen fest, ok, warum auch nicht.
Die naechsten Stunden habe ich damit zugebracht, die Fische zu fuettern.
Jedes Mal, wenn ich die Schnur aus dem Wasser gezogen hab waren die Fischstueckchen, die als Koeder dienen sollten, abgeknabbert. Ich hab mich insgeheim darueber gefreut, wollte ich ja eigentlich eh keine armen Fischchen abmurksen, wisst ihr noch 'Fische sind Freunde, kein Futter' und so.
Irgendwann hatte ich dann doch einen dran. Den konnte ich auch nicht unauffaellig wieder im Wasser verschwinden lassen weil er zu doll rumgezappelt hat. Selbst schuld - eine Minute spaeter lag er tot im Eimer. Und dann in meinem Magen. War aber lecker.
So sieht euer Fisch aus bevor er in die Fischstaebchen kommt! |
Eine Woche sind wir dann um die Inseln vor Auckland herumgeschippert.
Wir haben Pinguine gesehen, Wale, Delfine, Haie.
Ohne Scheiss!
Den Hai hatten wir am Haken. Travis muehte sich so mit seiner Angelschnur ab und wir alles schon so uuuuuui, das ist ein ziemlich grosser, bis wir den ein-meter-Hai unter uns auftauchen sehen haben. Kommt hier wohl oefter vor, ich war jedenfalls vollkommen aus dem Haeuschen. Das Ende der Geschichte war, dass er sich vom Haken losgerissen uns aus dem Staub gemacht hat. War auch besser so glaube ich.
Unsere Crew - ich, Travis, Erik und Doug |
Kommentare
Und du warst noch einmal Seeegeln, hach.. (:
Ihr könnt euch echt so glücklich schätzen!
Ganz liebe Geburtstagsgrüße an Marieke!
Laura
du Smutje auf dem kleinen Schiff.Der wunderbar ausführliche Bericht mit den schönen Fotos hat uns sehr gefreut.Ich grüsse dich aus dem herrlich dick verschneiten Magdeburg.Die Kinder können rodeln,die Autofahrer schimpfen.Fritz hüpft wie ein Hase durch den Schnee,findet es ganz lustig.
Für dich und Marike wünscht gute Tage
Babuschka
Liebe Grüße & pass auf dich auf!
naja freu mich schon auf die nächste karte^^
schön zu hörn dass es euch gut geht und alles in ordnung ist;-)
eigentlich sozusagen fast gar nicht mehr so lang bis ihr wieder da seid...
Ein super lautes Disco Pogo für marieke^^ Feiert ordentlich!!!
dicken geburtstagskuss für sie*
an dich natürlich auch..*
moni