Auckland

Hey Leute,
da bin ich wieder :) Es macht mir einfach zu viel Spass, diesen Blog zu schreiben. Immer, wenn ich irgendetwas interessantes bemerke oder denke ueberlege ich mir gleich, wie ich es fuer den Blog formulieren kann. Ich kann einfach nichts dagegen machen! Da kommt wohl die Journalistin in mir durch ;)

Jetzt sind wir schon genau 12 Tage in Auckland. Naja, genaugenommen 13 weil es gerade halb 2 Uhr nachts ist und somit schon Sonntag ist. Wir haben uns gerade erfolgreich Aucklands Nachtleben entzogen...wie viele Leute gerade auf den Strassen sind! Und wie viele Clubs ploetzlich ueberall sind. Tagsueber ist Auckland ganz anders als Nachts (zumindest am Wochenende).
Gestern war hier Guy Fawkes Day. Na, wer hat im Englischunterricht aufgepasst? Ja, das war derjenige, der versucht hat, den englischen Koenig in die Luft zu sprengen. Ist schon eine Weile her. Und seitdem feiern das die Leute mit Feuerwerk so wie wir Silvester feiern.Komisch eigentlich, wenn man drueber nachdenkt. Feiern, dass fast der Koenig bei einem Terroranschlag abgemurkst wurde. Muss wohl ein ziemlich unsympatischer Koenig gewesen sein.
Das ganze war auf jeden Fall sehr schoen anzusehen, fast so als waere schon Neujahr :) Ich habe auch Fotos, aber die sind auf meiner Kamera oben in meinem Zimmer und da muesste ich jetzt hinlaufen. Fotos werden nachgereicht. Versprochen.

Rieke und ich waren auf jeden Fall nicht untaetig! Wir haben uns einen Job gesucht und haben auch problemlos einen gefunden! Am zweiten Tag hier haben wir uns einfach hingesetzt und alle Jobangebote, die in unserem Hostel hingen angerufen, egal was es war - meistens hatten wir auch keine Ahnung, was es war- und hatten sofort 3 Bewerbungsgespraeche fuer den naechsten Tag. Wir kamen uns so effektiv vor! Total super :)
Naja, im Endeffekt sind wir jetzt ICAs- Independent Comission Agents. Hoert sich gut an, ist aber ziemlich simpel. Unsere Aufgabe ist es, von Haustuer zu Haustuer zu laufen und den Leuten eine Spende fuer eine Kinderhilfsorganisation schmackhaft zu machen.
Es ist so anstrengend! Und meine Fuesse taten so weeeeeeeh. Aber es gibt Geld.
Wisst ihr, was mir bei der Arbeit aufgefallen ist? Viele, die es sich nicht leisten koennen, sind sofort total begeistert bei der Sache. Viele derjenigen, die unterschreiben, sind Pensionaere oder Immigranten, manchmal auch Sozialhilfeempfaenger. Sie haben nichts abzugeben und helfen uns. Diejenigen jedoch, die helfen koennten, diejenigen in den groessten und schoensten Haeusern erklaeren einem, dass sie erstmal ihre 'eigenen Kinder retten muessten' oder knallen uns gleich wieder die Tuer vor der Nase zu.

Die sollten sich alle mal schaemen.

Oh, und ich habe auch schon einige Lehrer gehabt, die uns gerne helfen wollten. Ich glaube, Lehrer sind ein bisschen sensibler zu den Problemen unserer Welt als viele andere Leute.
Man kriegt aber auch die irrsten Leute zu sehen....vor zwei Tagen hatte ich einen ohne Nase. Der Typ hatte einfach keine Nase! War schwierig, ihm in die Augen zu sehen.
Und ich hatte auch einen, der mir erklaert hat, dass man Schwarze einfach nicht in die Regierungen der afrikanischen Laender lassen kann weil sie da nicht so entwickelt sind wie wir.
Jaja....


Zu Neuseeland selbst kann ich bis jetzt noch nicht so viel sagen. Nur soviel ist mir schon aufgefallen: die Wurzeln der Ureinwohner sind hier viel omnipraesenter als in Australien. Man sieht ueberall Nachfahren der Maoris (hier wird das "Modi" ausgesprochen), die voll ins Leben integriert sind. Ueberall sieht man Maori, die Sprache, an den oeffentlichen Gebaeuden und den Landkarten. Es gibt Staedte wie Papatoetoe und Whakatane und die Bibliotheken und Krankenhaeuser haben neben der Englischen Bezeichnung auch eine Maoribezeichnung. Das ist total urig, aber schwierig, wenn man sich einen Strassennamen merken muss der Karangaperoad heisst. Oder sonstwie. Ihr wisst schon :)

Rieke und ich verstehen uns immer noch blendend. Nein, wir streiten uns nicht. Wir haben unseren Spass :)

Von Merle habe ich das letzte gehoert, dass sie gerade mit dem Auto im Outback unterwegs ist. Sie hat Coober Peedy, einer unterirdische Goldgraeberstadt, und den Uluru besichtigt. Und eine Woche als Verkaeuferin fuer Schrott auf einer Handelswarenmesse gearbeitet. Tja, was das Leben so alles an Ueberraschungen bereithaelt :)

So, ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt. Das naechste Mal ist es auch wieder mit Fotos, Indianerehrenwort.
Bis dann! Lieben Gruss und Kuss aus dem Land der Kiwis :)


PS: Rieke sagt gerade, dass das mit Guy Fawkes Day ein bisschen anders war- sie haben wohl gefeiert, dass der Koenig gerettet wurde.
Ach egal.
Soviel zum Thema, wer hat im Unterricht aufgepasst :D Aber es war auch schon in der 6. Klasse oder so...ehrlich!

Kommentare

Matty hat gesagt…
Hallo ihr zwei, schön mal wider was von euch zu lesen. Ich freue mich jetzt schon auf die Bilder. Müssen wir lange warten?
Anonym hat gesagt…
Guy Fawkes Night, also known as Bonfire Night, is an annual celebration held primarily in Great Britain, on or about the evening of 5 November. Festivities are centred on the use of fireworks and the lighting of bonfires. Some British Overseas Territories and parts of the Commonwealth continue to celebrate the occasion due to their links to the United Kingdom.
Historically, the celebrations mark the anniversary of the failed Gunpowder Plot of 5 November 1605. The date was originally made a public holiday in England by the Observance of 5th November Act 1605, also known as the "Thanksgiving Act" which was repealed in 1859. :))))